Welcher Bass ist für Anfänger geeignet und wieviel muss man dafür ausgeben?

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Wer den ersten Bass kauft – und ich gehe hier von einem E-Bass aus (d.h. kein Kontrabass) – steht vor allem vor der Frage: 4-Saiter oder 5-Saiter. (Ich empfehle meinen Beitrag über die → verschiedenen Bassarten bzw. Basstypen zu lesen)

Den 4-Saiter könnte man als Standard-Bass bezeichnen, er ist auch unter Profis weit verbreitet (also kein “Bass für Arme”) und am Anfang wahrscheinlich das geeignete Instrument für den Einstieg. Beim 5-Saiter kommt in der Regel eine tiefe Saite hinzu (H-Saite), der Unterschied besteht vor allem darin, daß man einige tiefere Töne zu Verfügung hat als beim 4-Saiter. Dafür ist allerdings das Griffbrett etwas breiter.

Meiner Erfahrung nach haben Anfänger mit 5-Saitern keine besonderen Probleme und den großen Vorteil, dass man später nicht umlernen muss wenn man von 4 auf 5 Saiten umsteigen will. Deshalb kann ich 4- und 5-Saiter für den Anfang gleichermaßen empfehlen, das ist also lediglich eine Frage des subjektiven Eindrucks und Abhängig von der Größe der Hände.

Worauf man vor allem achten sollte, ist die Mensur (diese bestimmt die Länge des Halses und des Griffbretts, dadurch den Abstand der Bundstäbchen), ausserdem ist die Breite des Griffbretts wichtig. Im Unterschied zur Gitarre, hat das Griffbrett des Basses eine lange Mensur (engl. Long Scale) und kann für die Greifhand (die auf dem Griffbrett die Saiten niederdrückt) schon eine ziemliche Herausforderung sein, vor allem bei kleineren Händen. Menschen mit normal grossen Händen haben in der Regel keine Probleme damit. Bei kleinen Händen würde ich aber eine kleinere Mensur (engl. Short Scale) in Erwägung ziehen. Wer hier unsicher ist, sollte sich im Zweifelsfall an einen erfahrenen Basslehrer oder Bassverkäufer wenden um das in Ruhe rausfinden zu können. Oder nach “Short Scale E-Bass” im Internet suchen.

4-Saiter Bässe bekommt man ab ca. 80-90 Euro, für 150-250 Euro bekommt man schon bessere Qualität, das gilt für Short Scale oder Long Scale. 5-Saiter sind etwas teurer und ab ca. 130 Euro zu haben. Dazu käme noch eine Tasche für ca. 15-30 Euro.

Ausserdem braucht man einen kleinen Übungsverstärker für zu Hause, der Bass ist sonst akustisch zu leise. So ein Gerät ist ab 60-90 Euro zu bekommen und in der Regel mit einem Kopfhöreranschluss ausgestattet (die Nachbarn werden sich bedanken).

Es gibt auch komplette Bass-Sets (Bass + Übungsverstärker + Tasche + Gurt usw.) die man ab ca. 170 Euro bei 4-Saitern bekommt.

Von einem 6-Saiter würde ich abraten, das breite Griffbrett kann den Anfänger schnell überfordern. Ebenso von einem Fretless (ohne Bundstäbchen), es sei denn man ist schon auf anderen Instrumenten ausgebildet und daher in der Lage nach Gehör zu intonieren.

Schwierig finde ich es auch mit einem sogenannten Akustik-Bass, dieser ist – ähnlich wie eine Westerngitarre – mit einem akustischen Klangkörper ausgestattet und daher lauter als ein E-Bass mit massivem Korpus. Allerdings ist dieser ziemlich groß und macht Anfängern meiner Erfahrung nach oft zu schaffen, vor allem was die Haltung betrifft. Ausserdem ist der Korpus wiederum zu klein um die tiefen Töne richtig “rüberzubringen” – ein Kontrabass hat nicht umsonst so große Ausmaße!

Die Bassarten

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Hier stelle ich vor allem die wichtigsten (und für meinen Unterricht relevanten) E-Basstypen vor, die sich hauptsächlich durch die Anzahl der Saiten unterscheiden

Grundsätzlich gibt es die meisten Bässe auch als Linkshänder-Modelle, die Auswahl ist aber deutlich geringer als bei normalen Rechtshänder-Modellen.

4-Saiter E-Bass

Den 4-Saiter könnte man als “Standard-Bass” bezeichnen. Er ist nicht akustisch, sondern hat einen massiven Korpus und wird mittels Tonabnehmer verstärkt. Akustisch klingt ein E-Bass wirklich sehr leise, daher empfiehlt es sich einen Bassverstärker zu benutzen, für zu Hause reicht in der Regel ein kleiner Übungsverstärker. Die Saiten werden normalerweise auf E-A-D-G gestimmt.

4-Saiter E-Bass

5-Saiter E-Bass

Der 5-Saiter unterscheidet sich vom 4-Saiter hauptsächlich durch die Anzahl der Saiten. Normalerweise kommt eine tiefe H-Saite hinzu (es gibt aber auch andere Möglichkeiten, zb. eine hohe C-Saite) so daß die Saitennamen jetzt H-E-A-D-G lauten. Dadurch hat man einen grösseren Tonumfang und kann in einer Lage mehr Töne spielen ohne die Lage wechseln zu müssen. Wichtig finde ich vor allem, dass man die Möglichkeit hat, Töne die häufig vorkommen, zb. D oder Eb, auch eine Oktave tiefer zu spielen. Kleiner Nachteil ist aber, dass der Hals (und das Griffbrett) durch die Anzahl der Saiten jetzt etwas breiter und daher für kleine Hände schwieriger zu greifen ist. Der hier abgebildete Bass hat allerdings ein sehr schmales Griffbrett, das sich von durchschnittlichen 4-Saitern kaum unterscheidet.

5-Saiter E-Bass

6-Saiter E-Bass

Beim 6-Saiter kommt nochmals eine Saite hinzu, normalerweise eine hohe C-Saite, wodurch man jetzt H-E-A-D-G-C erhält. Es gibt aber auch andere Besaitungen, die vor allem für Solisten interessant sind, zb. E-A-D-G-C-F mit einer hohen F-Saite statt der tiefen H-Saite. Der Tonumfang wird jetzt nochmal deutlich grösser (im Vergleich zum 4-Saiter), das Griffbrett allerdings auch spürbar breiter, weshalb ich Anfängern eher abraten würde. Für erfahrene Bassisten stellt der 6-Saiter eine Erweiterung der Möglichkeiten dar und wird vor allem im Jazz häufig gespielt.

6-Saiter E-Bass

Dies ist eine gekürzte Version meines Beitrags zu den Bassarten auf →www.gitarrenblog.vandenhoff.de