Basskauf: Worauf muss man achten?

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Wer sich seinen ersten Bass kauft, sollte einige Dinge beachten.

Die naheliegendste Möglichkeit ist natürlich, sich an den Fachhandel zu wenden. Leider kann ich nur bedingt empfehlen, in das nächste Musikgeschäft zu gehen und sich vertrauensvoll an einen Verkäufer zu wenden. Das hängt selbstverständlich vom Einzelfall ab und eine Beratung kann – je nachdem an wen man gerät – sinnvoll und hilfreich sein. Die Erfahrung lehrt aber, dass meine Schüler in einigen Fällen eher schlecht beraten und mit unpassenden Instrumenten ausgestattet wurden. Im Extremfall war es offensichtlich, dass der Verkäufer seinen Ladenhüter an einen unerfahrenen Käufer losgeworden ist. Das soll aber kein Pauschalurteil sein sondern lediglich ein Rat zur Vorsicht. Eine kompetente Beratung im Musikgeschäft ist natürlich Gold wert, aber nur wenn der Käufer auch unterscheiden kann, ob es sich um Kompetenz und eine ehrliche Beratung – oder ob es sich um pure Verkaufstaktik handelt.

Deshalb hier einige Vorschläge, wie man sich beim Instrumentenkauf etwas sicherer fühlen kann:

  1. Man findet keine bessere Unterstützung, als die von einem erfahrenen Musiker! Idealerweise wendet man sich an einen Profimusiker – oder zumindest jemand, der schon länger Musik macht und bereits Erfahrung mit der Anschaffung von Saiteninstrumenten hat -, zb. jemand aus dem Bekanntenkreis, oder man sucht sich einen Basslehrer der beim Kauf beraten kann. Das ist meiner Meinung nach die sicherste Methode: erst vom Basslehrer beraten lassen und daraufhin ein Instrument kaufen. Oder wenigstens einen erfahrenen Bassisten zu Rate ziehen.
  2. Es geht nicht nur darum, dass der Bass den Preis auch wert ist und schön klingt. Man sollte ausserdem herausfinden, ob das Instrument mit seinen Ausmaßen zum Spieler passt. Sind die Hände recht gross oder eher klein sollte man zb. darauf achten, dass Mensur und Breite des Griffbretts passend gewählt werden.
  3. Eine gute Quelle für Recherchen zum Thema Musikinstrumente ist das Internet: Testberichte, Erfahrungsberichte usw. können schon mal helfen die Spreu vom Weizen zu trennen. Sucht euch im Online-Katalog eines Musikhändlers was aus und schaut dann im Internet, ob es Testberichte zu diesem Instrument gibt.
  4. Allerdings kann ich nur eingeschränkt empfehlen, in einem der diversen Musiker-Foren nach Infos zu suchen. Da tummeln sich überwiegend Amateure, die jede Menge Vorurteile und Halbwahrheiten verbreiten. Zb. findet man dort immer noch recht häufig die Meinung vor, man sollte erst zum 5-Saiter-Bass wechseln, wenn man auf dem 4-Saiter schon fit ist. Das ist nicht richtig. Jedenfalls habe ich schon diverse Anfänger auf dem 5-Saiter ohne große Probleme unterrichtet.
  5. Beim Besuch eines Musikgeschäfts sollte man – wenn möglich – jemanden mitnehmen, der helfen kann.
  6. Normalerweise würde man als erfahrener Musiker genau das Instrument kaufen, auf dem man auch gespielt hat. Vor allem bei den teuren Bässen spielt sich nicht jedes gleich und der Klang kann sowieso sehr unterschiedlich sein, weshalb jedes Instrument als Einzelstück zu betrachten ist. Wer aber noch nicht spielen kann, ist hier natürlich aufgeschmissen. Es macht daher Sinn, das gesetzlich vorgeschriebene, 14-tägige Widerrufsrecht beim Onlinekauf wie folgt zu nutzen: Bestellt das Instrument online und zeigt es innerhalb der nächsten 14 Tage jemandem, der sich damit auskennt und es dann in Ruhe beurteilen kann. Falls sich herausstellt, dass es sich um ein gutes Instrument handelt, ist alles im Lot. Falls nicht, wird es wieder zurückgeschickt. Das lässt sich dann so oft wiederholen bis es geklappt hat – und ihr seid auf der sicheren Seite! Wer sein Instrument im Musikgeschäft kauft, dann aber wieder zurückgeben möchte, ist auf die Kulanz des Händlers angewiesen und wird manchmal mit einem Gutschein statt Bargeld abgespeist – wenn überhaupt. Denn der Händler muss das Instrument nicht zurücknehmen, dazu besteht meines Wissens keine Verpflichtung – es sei denn es handelt sich um einen Defekt oder Mangel, dann greift die Gewährleistung bzw. die Garantie. Aber da ich kein Jurist bin, möchte ich darauf hinweisen, dass diese Information mit Vorsicht zu genießen ist und man im Zweifelsfall einen Fachmann fragen bzw. die AGBs lesen sollte. Manche Händler bieten übrigens zusätzlich zum gesetzlichen 14-tägigen Widerrufsrecht zb. eine “Money Back” Garantie, die noch länger ist – hier sollte man sich auf der Homepage des Anbieters erkundigen.
  7. Gebrauchte Instrumente sind eine prima Möglichkeit, Geld zu sparen. Aber auch hier sollte ein erfahrener Bassist erstmal beurteilen, ob es auch in Ordnung und den Preis wert ist. Das vermeintliche Schnäppchen kann sich als Fehlkauf entpuppen wenn zb. der Basshals krumm ist oder eine Stimm-Mechanik defekt. Dann fallen erstmal weitere Kosten an oder im schlimmsten Fall ist das Instrument nicht zu gebrauchen.
  8. Nicht am falschen Ende sparen! Ich würde einem Anfänger grundsätzlich eher ein preiswertes Einsteiger-Instrument empfehlen und keinen Profibass für mehrere Tausend Euro. Da gibt es meiner Meinung nach ein großes Angebot durchaus sehr brauchbarer Instrumente im Bereich um die ca. 90 – 200 Euro, wer etwas besseres möchte ca. 250-500 Euro. Wer aber so billig wie möglich wegkommen will, dem kann es passieren, dass sich der 30-Euro-Schnäppchen-Bass als Vollschrott erweist und der Basslehrer das Verfeuern im heimischen Kamin empfiehlt – ist mit einer billigen Gitarre genau so bei mir schon vorgekommen 😉

Wieviel sollte man üben?

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Neulich habe ich im Supermarkt um die Ecke am schwarzen Brett folgende Anzeige gesehen:

“Musikunterricht mit Spaß ohne Üben zu müssen.”

Der Unterricht soll also Spaß machen und dafür tun muss man: nichts. Hier wird suggeriert, daß man ohne Anstrengung ein Instrument erlernen kann – und ohne Zeitaufwand, mal von der Unterrichtsstunde abgesehen. Ich finde dieses Angebot verantwortungslos und unseriös, hier braucht wohl jemand dringend neue Schüler und verspricht dafür das Unmögliche.

Natürlich soll es Spaß machen, ein Instrument zu lernen, das ist sogar eine wesentliche Voraussetzung für jeden Lernprozess. Aber ohne Übung? Nicht umsonst sagt der Volksmund: “Übung macht den Meister”. Das gilt auch für den Hobbymusiker.

Konkret heißt das: wer gar nicht übt, oder hin und wieder mal am Wochenende für 15 Minuten, wird keine oder nur sehr geringe Fortschritte machen, auch bei regelmäßigem Unterricht. Deshalb hier ein paar realistische Vorschläge dazu, wieviel man tatsächlich üben sollte, gestaffelt nach verfügbarer Zeit und Ambition.

  1. Der bescheidene Schüler: wer an 3-4 Tagen in der Woche jeweils 15-20 Minuten übt, sollte auf Dauer erkennbare Fortschritte machen, aber auch viel Geduld mitbringen, da die Geschwindigkeit der Entwicklung eher langsam sein wird. Würde ich als Minimum dessen bezeichnen, was wirklich Sinn macht.
  2. Der ambitionierte Schüler: an 4-5 Tagen pro Woche jeweils 30-40 Minuten Übung sollten schon deutliche Fortschritte bringen und das in absehbarer Zeit.
  3. Der ehrgeizige Schüler: wer an 5-6 Tagen pro Woche jeweils 45-60 Minuten – oder auch schon mal mehr – übt, wird sich schneller entwickeln, mehr Fortschritte machen und weiter kommen als die vorgenannten Beispiele.

Das Ganze wird noch von folgenden Fakten modifiziert:

  • Wie man übt und was man übt, anders ausgedrückt: man sollte konzentriert und gezielt üben, erst recht wenn man nicht so viel Zeit investieren kann.
  • Wieviel Zeit überhaupt zur Verfügung steht. Wer beispielsweise schon beruflich mit seinem Vollzeitjob total überlastet ist, wird wahrscheinlich weniger Zeit (und Konzentration) investieren können, als jemand der halbtags arbeitet und viel Freizeit hat. Auch hier gilt: wer mit einem engen Zeitkorsett zurechtkommen muss, sollte möglichst effizient üben.
  • Wieviel Begabung vorhanden ist. Talent ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, nicht nur was das Lernen im Allgemeinen und dann speziell das Musizieren, sondern auch, was die Geschwindigkeit der Entwicklung und den Zeitaufwand betrifft.

Kann man auch zuviel üben? Eigentlich nur dann, wenn die Motorik überfordert ist und die entsprechende Kondition (noch) fehlt. Ansonsten ist der Übezeit nach oben hin keine Grenze gesetzt.

Die Bassarten

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Hier stelle ich vor allem die wichtigsten (und für meinen Unterricht relevanten) E-Basstypen vor, die sich hauptsächlich durch die Anzahl der Saiten unterscheiden

Grundsätzlich gibt es die meisten Bässe auch als Linkshänder-Modelle, die Auswahl ist aber deutlich geringer als bei normalen Rechtshänder-Modellen.

4-Saiter E-Bass

Den 4-Saiter könnte man als “Standard-Bass” bezeichnen. Er ist nicht akustisch, sondern hat einen massiven Korpus und wird mittels Tonabnehmer verstärkt. Akustisch klingt ein E-Bass wirklich sehr leise, daher empfiehlt es sich einen Bassverstärker zu benutzen, für zu Hause reicht in der Regel ein kleiner Übungsverstärker. Die Saiten werden normalerweise auf E-A-D-G gestimmt.

4-Saiter E-Bass

5-Saiter E-Bass

Der 5-Saiter unterscheidet sich vom 4-Saiter hauptsächlich durch die Anzahl der Saiten. Normalerweise kommt eine tiefe H-Saite hinzu (es gibt aber auch andere Möglichkeiten, zb. eine hohe C-Saite) so daß die Saitennamen jetzt H-E-A-D-G lauten. Dadurch hat man einen grösseren Tonumfang und kann in einer Lage mehr Töne spielen ohne die Lage wechseln zu müssen. Wichtig finde ich vor allem, dass man die Möglichkeit hat, Töne die häufig vorkommen, zb. D oder Eb, auch eine Oktave tiefer zu spielen. Kleiner Nachteil ist aber, dass der Hals (und das Griffbrett) durch die Anzahl der Saiten jetzt etwas breiter und daher für kleine Hände schwieriger zu greifen ist. Der hier abgebildete Bass hat allerdings ein sehr schmales Griffbrett, das sich von durchschnittlichen 4-Saitern kaum unterscheidet.

5-Saiter E-Bass

6-Saiter E-Bass

Beim 6-Saiter kommt nochmals eine Saite hinzu, normalerweise eine hohe C-Saite, wodurch man jetzt H-E-A-D-G-C erhält. Es gibt aber auch andere Besaitungen, die vor allem für Solisten interessant sind, zb. E-A-D-G-C-F mit einer hohen F-Saite statt der tiefen H-Saite. Der Tonumfang wird jetzt nochmal deutlich grösser (im Vergleich zum 4-Saiter), das Griffbrett allerdings auch spürbar breiter, weshalb ich Anfängern eher abraten würde. Für erfahrene Bassisten stellt der 6-Saiter eine Erweiterung der Möglichkeiten dar und wird vor allem im Jazz häufig gespielt.

6-Saiter E-Bass

Dies ist eine gekürzte Version meines Beitrags zu den Bassarten auf →www.gitarrenblog.vandenhoff.de